Betreff: Deutsche Fassungen von franz. Chansons von Brel

Sehr verehrter Michael Heltau,

Als langjährige…

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Sehr verehrter Herr Heltau, Sie sind wunderbar, ein faszinierender Mensch, ein Vorbild an Disiplin, ein grandioser Künstler. Gott…

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Michael Heltau

"Na, wie war das als Kind?
Man hat doch vorher schon gelebt.
Ach, man war noch taub und blind
und mit den Federn ganz verklebt.
Lieber Gott, wie kann's da im Leben
überhaupt Paradiesvögel geben?
Und dann wird einmal ein Vorhang aufgetan
und im Moment, da fängt die Welt zu leben an!"



Ich erfülle mir eine Sehnsucht. Das erste, was ich von Theater sah und was meine Phantasie entzündete, war ein bunter Abend mit Zauberern, Musicalclowns, Coupletsängern und dressierten Tauben und Hunden. Der Rahmen dieser Vorstellung hätte armseliger und phantastischer nicht sein können. Im Krieg - ein Gasthaussaal, wo die Welt mit Brettern vernagelt war; das Publikum war das abenteuerlichste Resultat einer abenteuerlichen Situation - Soldaten, englische und russische Gefangene und Einheimische, also zehn Honoratioren und die Bauern aus der Umgebung. Ich war sieben Jahre und hatte von meinen Eltern erreicht, mitgenommen zu werden. Das muß meine erste große Liebe gewesen sein. Ich habe mein Gefühl für diese kleine Form des Theaters nie vergessen und bin glücklich, sie für mich in der großen Welt des Theaters immer wieder zu entdecken. Shakespeare, Schubert, Mozart und Picasso - und die Duse: die Größten wissen alles aus dem Kleinen. Ich erfülle mir einen Kindheitstraum.